Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Hengstberger-Preis für Dr. Andreas Sander (ZAH/ARI)


Dr. Andreas Sander mit der Preis-Urkunde, die ihm am 22. Oktober im Rahmen der Jahresfeier der Universität verliehen wurde.

Der Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis ermöglicht jährlich bis zu drei Nachwuchswissenschaftler:innen der Universität Heidelberg, ein eigenes Symposium zu organisieren. In diesem Jahr ist Dr. Andreas Sander, Emmy Noether Nachwuchsgruppenleiter am Astronomischen Rechen-Institut (ARI) des Zentrums für Astronomie der Universität Heidelberg, einer der Preisträger. Der Preis ist mit 12.500 Euro dotiert und unterstützt ihn damit bei der Organisation eines wissenschaftlichen Symposiums am Heidelberg International Science Forum (IWH) über den Einfluss massereicher Sterne auf die chemische Entwicklung von Galaxien.

Dr. Sander verwendet neuartige Berechnungsmethoden, um die Rolle massereicher Sterne in der Entwicklung des Universums zu erforschen. Aufgrund ihrer hohen Leuchtkraft dominieren massereiche Sterne ihre Umgebung mit ihren starken Sternwinden und ionisierender Strahlung. Die wissenschaftlichen Bemühungen seiner Forschungsgruppe drehen sich um die Quantifizierung und das theoretische Verständnis dieses Vorgangs durch die Anwendung und Entwicklung entsprechender Sternatmosphärenmodelle. Ein wesentlicher Bestandteil der Rolle massereicher Sterne als grundlegende Motoren des kosmischen Materiezyklus sind ihre starken, strahlungsgetriebenen Winde, die z.B. bei der quantitativen Spektralanalyse und Simulation dieser Objekte berücksichtigt werden müssen. In seinem Symposium werden Dr. Sander und seine Gruppe den breiteren Kontext der Anreicherung mit chemischen Elementen durch massereiche Sternen untersuchen, indem sie ihre Forschungserkenntnisse über Sternwinde mit komplementärer Expertise aus anderen verwandten astrophysikalischen Disziplinen kombinieren, z.B. der Modellierung der Sternentwicklung und Supernovae-Explosionen. Ein besonderes Ziel des Symposiums, das im September 2023 stattfinden wird, ist es, den Weg für ein realistischeres Verständnis und eine Quantifizierung der Herkunft unserer Elemente zu ebnen.

Andreas Sander erwarb 2010 sein Diplom in Physik an der Universität Potsdam, wo er 2016 auch auf dem Gebiet der Astrophysik promovierte. Als Postdoktorand legte er den Grundstein für eine neue Generation von Sternatmosphärenmodellen und erweiterte seine Expertise zu den theoretischen Grundlagen von Sternwinden. Nach einem unabhängigen Fellowship am Armagh Observatory in Großbritannien startete er im August 2021 seine Emmy Noether-Forschungsgruppe am ARI in Heidelberg.

Dr. Sander erhielt den Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis von Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg, im Rahmen der Jahresfeier der Universität Heidelberg am 22. Oktober 2022.


Hintergrundinformationen

Persönliche Website der Gruppe von Dr. Sander: https://wwwstaff.ari.uni-heidelberg.de/ansander/

Seit 2004 werden jährlich bis zu drei Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preise an junge Wissenschaftler und Forscher der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg vergeben. Die Preise sollen es den Preisträgern ermöglichen, ein wissenschaftliches Symposium "Das Ruperto-Carola-Symposium am IWH: Förderpreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs" zu organisieren. Für jedes der drei ausgewählten Projekte wird eine Summe von 12.500 Euro vergeben. Der Preis richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in einer beliebigen akademischen Disziplin tätig sind. Die Preisverleihung des Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preises findet im Rahmen der Jahresfeier der Ruprecht-Karls-Universität statt.

Das International Academic Forum Heidelberg (IWH) ist ein interdisziplinäres Zentrum für wissenschaftlichen Austausch in der Wissenschaft. Als vitales Organ und Think Tank der Universität Heidelberg bietet es seit über drei Jahrzehnten eine Plattform für multidisziplinäres intellektuelles Engagement. Seit seiner Eröffnung am 12. April 1986 haben mehr als 2000 Symposien, Workshops, Seminare und Konferenzen auf dem International Academic Forum stattgefunden. Das IWH ist eine Forschungseinrichtung der Universität Heidelberg.

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