Dominika Wylezalek wurde mit Wirkung zum 1. März 2025 zur neuen Professorin für Extragalaktische Astrophysik am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) und Direktorin am Astronomischen Rechen-Institut (ARI) ernannt. Sie wird die Forschungsgruppe „Galaxy Evolution and AGN (GALENA)“ am ARI leiten, die sich mit dem Zusammenspiel von supermassereichen Schwarzen Löchern und der Galaxienentwicklung beschäftigt.
Prof. Dr. Wylezaleks Forschung nutzt Multi-Wellenlängen-Beobachtungen von führenden boden- und weltraumgestützten Teleskopen, um zu untersuchen, wie supermassereiche Schwarze Löcher ihre Wirtsgalaxien in verschiedenen kosmischen Epochen beeinflussen. In ihrer Forschung beschäftigt sich Prof. Wylezalek mit den physikalischen Prozessen, die die Entstehung und Entwicklung von Galaxien beeinflussen. Anhand von spektroskopischen Messungen untersucht sie, wie sich aktive galaktische Kerne - also Quasare, die von supermassereichen Schwarzen Löchern gespeist werden - auf die Entwicklung ihrer Wirtsgalaxien und deren galaktische Umgebung auswirken. Sie konnte bereits zeigen, dass die von diesen Schwarzen Löchern in die Umgebung gepumpte Energie einen starken Einfluss auf die Sternentstehung und damit auf die heutige Form der Galaxien hat. Anhand von Daten des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) entdeckte sie einen Galaxienhaufen mit einer großen Anzahl massereicher Galaxien, die sich um einen extrem roten Quasar gebildet haben. Er stammt aus der kosmologischen Epoche der sehr aktiven Sternentstehung vor etwa zehn Milliarden Jahren. Wylezaleks Beobachtungen helfen uns zu verstehen, wie die Galaxien im frühen Universum zu dem kosmischen Netz verschmolzen, das wir heute sehen.
Dominika Wylezalek studierte Physik an der Universität Heidelberg (Bachelor) und der University of Cambridge (Master). Im Jahr 2014 promovierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) als Stipendiatin der International Max Planck Research School on Astrophysics (IMPRS) an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Garching bei München. Anschließend forschte sie als Postdoktorandin an der Johns Hopkins University in Baltimore (USA) und als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der ESO Garching. Seit 2020 leitet Wylezalek eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe (DFG) an der Universität Heidelberg. Für ihre Beiträge zur beobachtenden Astrophysik wurde die Wissenschaftlerin 2023 mit dem MERAC-Preis der Europäischen Astronomischen Gesellschaft (EAS), 2023 mit dem Ludwig-Biermann-Preis der Astronomischen Gesellschaft (AG) und 2024 mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet.
In ihrer neuen Funktion plant Prof. Wylezalek, ihre Forschungen zur Koevolution von Galaxien und Schwarzen Löchern auszubauen und dabei neue Einrichtungen wie das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO in Chile zu nutzen. Außerdem möchte sie die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Universität fördern und zur akademischen Entwicklung von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern beitragen.
„Ich freue mich, meine Arbeit am ZAH in dieser neuen Position fortzusetzen und darauf, unser Verständnis der Galaxienentwicklung voranzutreiben“, sagt Dominika Wylezalek. „Die Ressourcen und das wissenschaftliche Umfeld hier bieten eine hervorragende Grundlage für bahnbrechende Forschung.“
Wir heißen Prof. Dr. Dominika Wylezalek am ZAH herzlich willkommen und freuen uns sehr auf ihre Beiträge zu unseren wissenschaftlichen Unternehmungen!
Joachim Wambsganß
KONTAKT:
Prof. Dr. Dominika Wylezalek
Astronomisches Rechen-Institut (ARI)
Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH)
Mönchhofstraße 12-14
69120 Heidelberg
E-Mail: dominika.wylezalek@uni-heidelberg.de
Persönliche Website: https://wwwstaff.ari.uni-heidelberg.de/dwylezalek/