Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Das ZAH trauert um Klaus Tschira


Dr. h.c. Klaus Tschira (1940-2015). Foto: Klaus Tschira Stiftung

Völlig überraschend ist Dr. h.c. Dr.-Ing. E.h. Klaus Tschira am vergangenen Dienstag, 31. März 2015, gestorben. Das Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) hat Klaus Tschira sehr viel zu verdanken und bedauert seinen Tod zutiefst.

Klaus Tschira war ein großer Förderer der Astronomie. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde er von der Astronomischen Gesellschaft auf der Jahrestagung 2011 in Heidelberg zu ihrem Ehrenmitglied ernannt. Eines der herausragenden Projekte der Klaus Tschira Stiftung (KTS) ist die Gründung des <link http: www.h-its.org de external-link-new-window external link in new>Heidelberger Instituts für Theoretische Studien (HITS) mit seinen zwei Arbeitsgruppen für theoretische Astrophysik, inklusive gemeinsamer Professuren am ZAH. Von sehr großer nationaler wie internationaler Sichtbarkeit ist auch das von der KTS errichtete <link http: www.haus-der-astronomie.de external-link-new-window external link in new>Haus der Astronomie (HdA) auf dem Heidelberger Königstuhl, das sowohl architektonisch wie auch in seiner Funktion als Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung, Lehrer- und Schülerausbildung und Öffentlichkeitsarbeit wohl einmalig ist. Bei der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Garching wird mit dem Supernova-Projekt gerade ein noch größeres Outreach-Zentrum für Astronomie von der KTS errichtet.

Auch am ZAH haben Klaus Tschira und die KTS deutliche Spuren hinterlassen. Bereits Anfang der 2000er Jahre unterstützte und förderte die Klaus Tschira Stiftung das Projekt DIVA. Der Astrometrie-Satellit DIVA war als Vorläufer der ESA-Cornerstone Mission <link http: www.zah.uni-heidelberg.de de gaia2 external-link-new-window external link in new>Gaia vorgesehen. Klaus Tschira ließ es sich nicht nehmen, bei der Live-Übertragung des Gaia-Starts am 19. Dezember 2013 im Haus der Astronomie persönlich teilzunehmen.

Durch Klaus Tschiras Förderung wurde es außerdem möglich, den an der Landessternwarte vorhandenen "Schatz" historischer Fotoplatten in einem acht Jahre währenden Projekt zu digitalisieren und über das <link http: g-vo.org external-link-new-window external link in new>German Astronomical Virtual Observatory (GAVO) der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Unter den historischen Fotoplatten, die bis ins Jahr 1887 zurückreichen, befinden sich unter anderem die ersten Entdeckungsaufnahmen von Kleinplaneten oder die Fotografie der Wiederentdeckung des Halleyschen Kometen im Jahr 1909. 

Auch die sehr erfolgreiche Serie täglicher astronomischer Kurzvorträge in der Heidelberger Peterskirche zum Universitätsjubiläum im Jahre 2011:  <link http: www.spektrum.de alias universum-fuer-alle external-link-new-window external link in new>"Uni(versum) für alle – Halbe Heidelberger Sternstunden" wurde von der Klaus Tschira Stiftung gefördert. Sowohl die 70 Vortragsvideos, die sich auf Youtube großer Beliebtheit erfreuen, wie auch das dazu erschienene Buch wären ohne die Hilfe der KTS in dieser Form nicht möglich gewesen. 

Im Jahr 2000 wurde der Kleinplanet (13028) Klaustschira nach dem SAP Gründer benannt.  Klaustschira wird auf seiner Bahn zwischen Mars und Jupiter immer an den großen Mäzen der Wissenschaften erinnern. 

Das Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) und alle seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden die Erinnerung an Klaus Tschira und sein Wirken lebendig halten.

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